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Internationale Brigade: 21 jähriger Kämpfer aus Karlsruhe gefallen

Jeder sagt, die Smartphones haben die Welt verändert, mag sein, aber es sind nur 2 Milliarden, von 7 Milliarden Menschen im Besitz eines Smartphones und was haben die Smartphones wirklich verändert? Gesellschaften, soziale Zusammensetzungen...? Oder nur die Überwachungsoptionen? Oder nur die Quantität und Relation der dummen Kommunikation im Verhältnis zu relevanten Themen und Konversationen? Haben Sie die Welt nun besser gemacht, schlechter, anders? Verbreiten sie einfach nur noch schneller noch weniger Menschlichkeit?
Hat sich hingegen die Idee von Gerechtigkeit und Aufklärung in den letzten 170 Jahren sehr viel wesentlicher verbreitet? Wird nicht immer klarer, dass die Eliten die Menschheit auf falsche Pfaden führen? Die marxistischen Ideen sind inzwischen so verbreitet, dass sie überhaupt nicht mehr auffallen, selbst in Saudi Arabien, denn dort gibt es viele Arbeiter aus Asien. Die Herrscher haben die Hosen voll und rüsten bis an die Zähne bewaffnet auf. Der IS ist erledigt sobald kein Geld mehr fließt, dass ist ein Söldnerheer, die Geldgeber sind entscheidend. Wer von den Privatarmeen wie Blackwater wäre ohne Monatssold von 10.000 USD in den Irak marschiert? Die IS bekommen Geld, Frauen, Pöstchen, Macht... kein Geld, keine Frauen, keine Pöstchen, keine Macht, kein IS. Kevin Jochim begriff sich selbst als Kämpfer für mehr Menschlichkeit, für Demokratie, Freiheit und Gleichheit, Selbstverwaltung ...
Kevin war ein sehr ernsthafter junger Mann, es ist sehr traurig, dass so gute junge Menschen ihr Leben riskieren und letztlich verlieren, nur weil die realen Verhältnisse und Schrecken so bedrohlich und für einen humanistisch geprägten Menschen, einen Althruisten und Kommunisten unerträglich barbarisch geworden sind. Ob im Egotripp Europa dem er den Rücken kehrte oder in der Fratze des IS dem er seine Stirn bot! Denkt mal nach über das Leben, dass ihr führt. Der Schritt als bewaffneter Kämpfer ist natürlich krass, aber in seinem Umfeld kann jede und jeder etwas positiv verändern!
Die meisten Brigadisten aus Deutschland beteiligen sich am Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur in den kurdischen Gebieten. Es werden Hospitäler, Ambulanzen errichtet, Schulen und z-B. Wasserversorgung wiederhergestellt. Einige beteiligen sich am bewaffneten Kampf gegen die religiös faschistische IS.
Wie nun bekannt wurde, wurde der junge Kevin Jochim mit dem Kampfnamen Dilsoz Bahar, der bereits sehr jung mit dem Kampf begonnen hat, tödlich verletzt. Seine Einheit geriet unter Beschuß, er wurde getroffen. Er ist nun der zweite deutsche nicht- Kurde der im Kampf gegen IS gefallen ist. Die Kämpferin Ivana Hofmann und Dilsoz Bahar waren Marxisten Leninisten, sie riskieren ihr Leben um anderen zu helfen. Leider werden die Bridagisten von den NATO Staaten, somit auch Deutschland nicht naheliegend als Avantgarde für Demokratie und Fortschritt wahrgenommen, sondern als Feinde (der Türkei, die sich aufmacht ein sunnitisches Kalifat zu errichten). Es ist eine Schande wie Deutschland mit seinen couragiertesten Bürgern umgeht, die sich dem IS Terror entgegenstellen.
Oben das Video zur Dokumentation, es wurde von der Kampforganisation der er angehörte ins Netz gestellt. Die YPG ist die Armee der kurdischen Selbstverwaltung in den drei autonomen kurdischen Kantonen Syriens. Die Türkei versucht dort die Sitiuation zu destabilisieren um ein 35 km breites Grenzterritorium zu besetzen, somit den Kurden die Option auf Selbständigkeit zu nehmen und den sunitischen Extremisten den Nachschub zu erleichtern und um den von Erdogan gehaßten Assad in Damaskus zu schwächen. Das andere Konzept wird von einer Petition verfolgt, die Türkei soll die Grenzen für einen humaritären Korridor für die Kurden öffnen. Diese Petition kann unterstützt werden: zur Petition
 

Der Verein ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V. erklärt:
Kevin Jochim, in Kurdistan lebte er mit dem Namen Dilsoz Bahar, hat sich im November 2012 den Volksverteidigungseinheiten YPG angeschlossen. Ihn hat die Revolution von Rojava, die Selbstorganisierung der Gesellschaft und das entschlossene Leben der Menschen mobilisiert. Er selbst sagte in einem Video, dass die Idee des demokratischen Konföderalismus ihm eine neue Hoffnung geben konnte.
Jetzt erreichte uns die bittere Nachricht, das Dilsoz Bahar in Rojava von den Terrorbanden des Islamischen Staats getötet worden ist. In der Nacht des 6. Juli 2015 verloren er und 5 weitere Freunde bei einem Angriff des IS im Kanton Cizîrê im Kreis Suluk ihr Leben.
In einem Brief an die Angehörigen von Dilsoz Bahar schrieb die Generalkommandantur der YPG: „Natürlich war Kevin nicht nur ein Kämpfer, der unseren Kampf verstärkte. Tatsächlich war er mit seiner Erfahrung und seinem Wissen ein Vorbild für jüngere Kämpferinnen und Kämpfer. Er hat sich nicht nur große Verdienste an der Front erworben, sein Ziel war es, Brücken zu bauen. Er kämpfte mit, um eine äußerst wichtige Brücke zwischen den Kurden von Rojava zu schaffen, und er schlug eine Brücke zwischen Kontinenten für das Schicksal unserer Völker und der Menschheit.“
Dilsoz Bahar war in Deutschland in antifaschistischen Zusammenhängen aktiv. Im jungen Alter von 19 Jahren ist er als Internationalist nach Kurdistan gegangen, um zu lernen, um von der zu Revolution lernen: „Ich wollte von dieser Revolution lernen, weil diese Revolution, dieses System in West-Kurdistan, eine Alternative für alle Menschen auf der ganzen Welt werden könnte.“
Die Revolution in Rojava hat die nationalen Grenzen überwinden können. Die Selbstorganisierung der Gesellschaft und der Kampf um Freiheit gegen jegliche Unterdrückung hat viele Menschen weltweit mobilisieren können. Aus vielen Ländern kommen Genossinnen und Genossen zusammen, um die Kraft der Revolution zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und um voneinander zu lernen. Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen treffen sich im gemeinsamen Kampf, aber im Besonderen fühlt sich die Jugend angesprochen.
Kevin beendete ein Interview vom April 2015: „Ich möchte zum Schluss alle Jugendlichen aus Deutschland aufrufen: Kommt, schaut nicht weg! Bezieht Stellung …“
Kevin, Dilsoz Bahar, ist im Kampf für die Menschlichkeit gefallen. Bahar bedeutet Frühling, ein Frühling der neues Leben, neuen Aufbruch und neue Kraft bedeutet. Kevin, Dilsoz Bihar, wird in den Kämpfen für ein neues Leben weiterleben. Şehîd namirin!
ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V.
13. Juli 2015
Kevin im Interview
Zum Video: Er ist sehr bescheiden, spricht kurdisch, ist offen, freundlich, ein guter und reflektierter Kerl. Inhaltlich muss man dem couragierten und sympathischen jungen Mann politisch in einem Punkt widersprechen in Bezug auf die Aussage dass der Marxismus  in 170 Jahren kaum etwas erreicht hätte. Es ist ganz im Gegenteil sehr viel erreicht worden. Die Idee des Marxismus hat die gesamte globale Arbeiterbewegung erfaßt und stark geprägt. Selbst die inzwischen bürgerliche SPD war Die Idee von Gleichberechtigung (Geschlecht, Rasse, Nationalität) hat hier ihren Ausgang, in vielen Ländern hat die Arbeiterbewegung die Demokratie erkämpft und eingerichtet (gegen Fürsten, Religion, Tradition...) es gibt heite ca. 160 Mio Atheisten und 800 Mio. Unreligiöse Menschen, dass hat auch seinen Ursprung im Marxismus. Das Selbstbestimmungsrecht der Völlker (Lenin) und die Tatsache, dass zeitweise die Hälfte der Menschheit sich auf marxistische Ideen bezieht ist ein erheblicher Erfolg für eine in historischen Maßstäben so junge Idee. Global muss in längeren Zeiträumen gedacht werden, eine Idee verbreitet sich mal schnell mal langsam, zwei Schritte vorwärts, einen zurück.

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